Orchideenvorkommen

Orchideen gibt es nicht nur in Blumengeschäften, sondern auch in der freien Natur, so­gar in den Buchsibergen. Sie sind jedoch selten und ihre Vorkommen gefährdet. Deshalb engagiert sich Ochlenberg zugunsten dieser "Schönheiten am Wegesrand". Im Jahre 2012 wurden die Orchideenvorkommen erhoben. Gefunden wurden 10 Arten an 20 Standorten. Daraus entstand ein Pflegekonzept für die Orchideenstandorte, das in den Jahren 2013 bis 2015 umgesetzt wird.

Die meisten Orchideen lieben warme, magere und kalkreiche, die Waldorchideen zudem halb­schattige Standorte. Am häufigsten sind Orchideen deshalb bei uns in den Kalkgebieten des Juras und der Alpen anzutreffen, am seltensten im westlichen Mittelland. Der Grossteil dieser Standorte ist mittlerweile verschwunden.

Viele Standorte wurden überbaut, melioriert oder verloren durch intensivierte Landwirtschaft ihren Charakter. Deshalb liegen heute die meisten Vorkommen in den Wäldern, einem der letzten Refugien magerer Böden. Dabei bevorzugen Orchideen helle Waldpartien, wie alters­durchmischte Bestände, Waldränder und Waldwege. Aufgrund der veränderten Waldbewirt­schaftung sind Orchideen aber auch hier selten geworden.

Schützen lässt sich nur, was auch bekannt ist. Im Jahr 2012 liess deshalb die Gemeinde Och­lenberg durch Christian Gnägi, weg>punkt Herzogenbuchsee, ein Orchideenpflegekonzept er­arbeiten. Dies beinhaltet eine Erhebung der Vorkommen, eine Zustandsanalyse der Biotope und priorisierte Schutzmassnahmen. Gefunden wurden 10 Orchideenarten, die an 20 Standor­ten wachsen. Zwei davon sind richtige "hotspots". Nur zwei liegen auf Wiesen, der Rest im Wald. In der Zwischenzeit konnten an gefährdeten Standorten bereits erste Verbesserungs­massnahmen vorgenommen werden. Dies war nicht zuletzt dank dem Einsatz von Freiwilligen (Jäger und Fischer) und dem Einverständnis der Landbesitzer möglich.

Waldbesitzer, deren Flächen Orchideenbestände aufweisen, haben Anrecht auf Kantonsbeiträge, wenn sie den Wald mit Rücksicht auf die Orchideen bewirtschaften. Interessierte Waldbesitzer können das Pflegekonzept bei der Gemeindeverwaltung Ochlenberg, Stauffenbach 14g, 3367 Ochlenberg, einsehen. Ansprechpersonen der Gemeinde sind Hans Rudolf Wagner, Sulzmatt 59, 3476 Oschwand, Tel. 062 961 71 25 und Förster Marc Maeder, 4934 Madiswil, 079 596 43 85.

Der Gemeinderat Ochlenberg hofft, mit der Umsetzung des Pflegekonzepts den Bestand der wunderschönen Orchideen zu erhalten und zu fördern.

Orchideenvorkommen in Ochlenberg

Fotos